Handball: Oberliga-Schlusslicht TV Verl in Steinhagen gefordert. Aber die Mängelliste bei der Enttäuschung gegen Werther war lang.
Verl (kra). Natürlich haben der Sportliche Leiter Jasmin Baltic und Trainer Torben Gottsleben die Leistung ihres TV Verl bei der 26:29-Enttäuschung gegen die HSG Werther/Borgholzhausen am letzten Sonntag eingehend analysiert. Und die Mängelliste der alten Haudegen, die für den Turnverein so viele Schlachten erfolgreich geschlagen haben, als die Oberliga noch die höchste westfälische Spiel-klasse war, dürfte entsprechend lang geworden sein.
Doch was sollen die beiden erfahrenen Handballer dem punktlosen Tabellenletzten mit auf den Weg in das Spiel bei der Spvg. Steinhagen am morgigen Samstag (17 Uhr) geben? Schließlich waren es vor allem die tief sitzende Verunsicherung und das fehlende Selbstvertrauen, die zu den vielen Ballverlusten durch Fehlwürfe, schlechte Pässe und falsche Laufwege führten.
„Bei uns fehlen immer zehn Minuten. Dann laufen wir hinterher und die Hände flattern noch mehr“, räumte Gottsleben ein. Hart getroffen hätte ihn zudem, dass im Angriff kaum noch etwas ging, als die Gäste nach der Pause auf eine offensive Deckung umstellten, und sogar die Überzahlsituationen verloren gingen, weil in der Abwehr gegen die entschlossen in die Lücken stoßenden Wertheraner nicht genauso dagegengehalten wurde.
Am besten, Baltic und Gottsleben erinnern ihre Leute nur an die guten Spielphasen, als sie über eine ordentliche Abwehrleistung schnell umschalten und bis zum 10:7 vorlegen konnten. Schließlich war da durchaus etwas von dem zu sehen, woran die Mannschaft im Training arbeitet und was sie zuvor bei einem Testspielsieg gegen die TSG Harsewinkel II auch auf die Platte gebracht hatte. Allerdings zog sich die drittligaerfahrene Nachverpflichtung Paul Freier dabei einen Muskelbündelriss zu. „Dieses Jahr wird das bestimmt nichts mehr mit ihm“, weiß Gottsleben, dass der bisherigen Kader die Kurve kriegen muss.
Wenig Zweck macht es für den Coach, mit Hinweis auf die Bedeutung der Partie in Steinhagen für den Kampf um den Klassenerhalt hinzuweisen. Mit 4:10 Punkten ist der Gastgeber zwar tatsächlich noch in Sichtweite. In den letzten Partien, vor allem beim 24:22-Sieg gegen Ahlen II, hatte der Tabellenzehnte aber gezeigt, dass er schon weiß, worauf es jetzt ankommt. „Das war ein Sieg des Willens und der Wucht“, sagte Trainer Joachim Vogel, der sich nun auf das Kreisderby freut.


